Mit dem Very Large Telescope (VLT) der ESO haben zwei Teams von Astronomen und Astronominnen die Nachwirkungen der Kollision zwischen der NASA-Raumsonde Double Asteroid Redirection Test (DART) und dem Asteroiden Dimorphos beobachtet. Der kontrollierte Einschlag war ein Test für die Planetenabwehr, bot den Astronomen aber auch die einzigartige Gelegenheit, anhand des ausgestoßenen Materials mehr über die Zusammensetzung des Asteroiden zu erfahren.Am 26. September 2022 kollidierte die DART-Raumsonde mit dem Asteroiden Dimorphos in einem kontrollierten Test unserer Fähigkeiten zur Ablenkung von…
Das Fehlen von einheitlichen analytischen Standards verhindert derzeit die Vergleichbarkeit von Daten zu Mikroplastik in der Umwelt. Forscher*innen der Universität Bayreuth und des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) haben nun erstmals zwei automatisierte Analyseverfahren für Mikroplastikdaten hinsichtlich der Ergebnisse verglichen. Signifikante Abweichungen zeigten sich vor allem bei kleinen Partikeln mit vergleichsweise hohem Gefährdungspotenzial. Die Studie zeigt, dass die Standardisierung von analytischen Verfahren ein zentrales Forschungsziel sein muss.Partikel aus Kunststoff werden als Mikroplastik bezeichnet, wenn sie kleiner als fünf…
Biologische Systeme sind hochkomplex. Sie werden vor allem über genregulatorische Netzwerke gesteuert, in denen Gene, Proteine und RNA auf vielfältige Art interagieren. Die Analyse solcher systembiologischen Fragestellungen mit Hilfe von Computermodellen ist extrem rechenintensiv. Forschende aus Ulm und Jena konnten nun in einer Proof of Principle-Studie nachweisen, dass es möglich ist, genregulatorische Netzwerke dank Quantencomputing realitätsnah abzubilden. Dafür werden Quantenalgorithmen eingesetzt, die logikbasierte mathematische Modelle rechnerisch bewältigen können. Veröffentlicht wurde die Studie in der Cell-Zeitschrift Patterns.Ohne Gene kein Leben. Sie…
Die Selbstorganisation spezieller Moleküle reicht aus, um Nanoschichten gezielt wachsen zu lassen. Das hat ein Marburger Forschungsteam aus Physik und Chemie herausgefunden. „Unsere Studie verfolgt das Ziel, Ordnungsmechanismen zu identifizieren, um mit deren Hilfe die Form molekularer Nanoschichten zu bestimmen“, erklärt der Marburger Physiker Professor Dr. Gregor Witte, der verantwortliche Leiter der aktuellen Studie.Eine Möglichkeit, Nano-Strukturen herzustellen, besteht darin, dünne Molekülschichten mittels chemischer Bindungen auf einer Unterlage zu fixieren. „Dies ermöglicht die Herstellung von porösen Netzwerken oder Nanobändern. Jedoch sind…
Trilobiten, prähistorische Meeresbewohner, besaßen zusätzlich zu ihren Facettenaugen auch noch sogenannte Medianaugen, Einzelaugen auf ihrer Stirn. Dies ergaben Forschungen von PD Dr. Brigitte Schoenemann vom Institut für Zoologie der Universität zu Köln und Professor Dr. Euan Clarkson von der University of Edinburgh. Solche Einzelaugen gibt es bei allen Gliedertieren (Arthropoden) und auch bei vielen Verwandten der ausgestorbenen Trilobiten. Es sind meist kleine Becheraugen (Ocelli), manchmal sogar mit Linsen ausgerüstet, die den menschlichen Augen nicht unähnlich sind. Diese sogenannten Medianaugen sind…
Jedes Jahr am 22. März erinnert der Weltwassertag an die Bedeutung einer der wichtigsten Lebensressourcen. Unser Planet ist zu fast zwei Dritteln mit Wasser bedeckt, aber nicht einmal drei Prozent sind trinkbares Süßwasser. Täglich gelangen große Mengen an Chemikalien in unsere Gewässer und gefährden die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen. Neben beispielsweise Pflanzenschutzmitteln belasten auch Medikamentenrückstände unser Trinkwasser. Das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP) hat technische Lösungen entwickelt, um Abwasser von solchen Schadstoffen zu reinigen.Nach Informationen des Umweltbundesamts1)…
Die COVID-19-Pandemie hat auf dramatische Weise gezeigt, dass die Entwicklung effektiver Wirkstoffe gegen virale Krankheitserreger von großer Bedeutung für die globale Gesundheit ist. Obwohl für zahlreiche Viruserkrankungen wirksame Impfstoffe zur Verfügung stehen, besteht ein dringender Bedarf an neuen und effektiven Therapiemöglichkeiten. Am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) erforscht das Team um Prof. Rolf Müller neue Wirkstoffe zur Behandlung von Infektionen. In ihren neuesten Studien konnten die Forschenden gleich zwei neue Naturstofffamilien mit vielversprechender Aktivität gegen Viren identifizieren. Die durch…
Studierende der Universität Trier haben zur Ausbreitung der Abgase antiker Brennöfen geforscht und dazu, wie sich damalige „Industriegebiete“ auf ihre Umgebung ausgewirkt haben. Vor Kurzem sind im Wald zwischen Speicher und Herforst zahlreiche Standorte römischer Töpfereien gefunden worden. Das Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) unter der Leitung von Dr. Holger Schaaff hatte die Gegend in der Südeifel systematisch geophysikalisch untersucht. Dass sich dort Töpfereien befunden haben, war zwar schon bekannt. Nun ist aber davon auszugehen, dass sich an diesem Ort zu…
Im immer dichter werdenden Zellhaufen von wachsenden Tumoren verwandeln sich Blutgefässe in Kanäle, die mit Fasern vollgestopft sind. Das schwächt die Abwehrkraft von Immunzellen, wie Resultate von Forschenden an der ETH Zürich und der Universität Strassburg nahelegen.Vor knapp zehn Jahren machten Forschende erstmals die Beobachtung, dass Tumore verschiedener Krebsarten wie Darmkrebs, Brustkrebs oder schwarzer Hautkrebs Kanäle aufweisen, die von der Oberfläche ins Innere des Zellhaufens führen. Doch wie diese Kanäle entstehen und welche Funktionen sie ausüben, blieb lange im Verborgenen.Aufwändige…
Für in-vivo-Untersuchungen wichtiger Prozesse in einem Organismus stellt die Körperpigmentierung eine erhebliche Einschränkung dar. Um dies zu umgehen, wurden bereits diverse Fischmodelle generiert, die u.a. in der Krebsforschung Anwendung finden. In der Alternsforschung können diese Fische aufgrund ihrer Lebensspanne von bis zu fünf Jahren jedoch kaum genutzt werden. Forschenden des Leibniz-Instituts für Alternsforschung (FLI) in Jena ist es mit Hilfe der CRISPR/Cas9-Technologie nun gelungen, einen transparenten Killifisch (N. furzeri) namens „klara“ zu generieren, der mit einer Lebensspanne von maximal nur…