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Donnerstag, den 04. Mai 2017 um 08:11 Uhr

Medizinwissen digital

Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben traditionelle Lehr- und Lernkonzepte in der medizinischen Ausbildung hinterfragt. In einer aktuellen Untersuchung kommen sie zu dem Schluss: Tabletbasierte, multimedial unterstützte Ausbildung führt im Vergleich zu konventionellen Lernmethoden zu besseren Ergebnissen bei medizinischen Examen. Eine integrierte Form von Übungen am Tabletcomputer und klinischer Praxis verbessert die Qualität der Aus- und Weiterbildung von Ärzten nachweislich, wie die im Fachmagazin PLOS ONE* publizierte Studie zeigt.

Im klinischen Alltag und in der biomedizinischen Forschung kommt eine Vielzahl digitaler Medien zum Einsatz, von mehrdimensionalen Bilddaten des menschlichen Körpers bis hin zu Animationen der menschlichen Physiologie. Traditionelle Lehr- und Lernkonzepte in der medizinischen Ausbildung hingegen schöpfen die Potentiale der Informationstechnologien nur teilweise aus. „Idealerweise findet das Medizinstudium patientennah und seltener im Hörsaal statt“, erklärt Prof. Dr. Daniel C. Baumgart von der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Hepatologie und Gastroenterologie am Campus Virchow-Klinikum. „Mit Kommunikationsgeräten wie Tablet-Computer, digitalen Assistenten oder Smartphones können medizinische Daten wie auch Lehrmittel mobil genutzt werden. Unser Ziel war daher, die systematische Einbindung solcher Geräte in Lehre und Weiterbildung wissenschaftlich zu untersuchen.“ Zum Einsatz gekommen sind dabei die an der Charité entwickelte Software Mobile Medical EducatorSM und weitere multimediale Lernmaterialien wie eBooks, eJournale, Diasätze, Podcasts, Videos, Animationen und Bilddaten sowie eine validierte amerikanische Examensprüfsoftware.

Medizinstudierende im Praktischen Jahr und Assistenzärzte in Weiterbildung wurden zu Beginn und zum Ende ihrer Aus- oder Weiterbildung examiniert. Der Kontrollgruppe standen alle herkömmlichen Lernressourcen an der Charité zur Verfügung, während die Tablet-PC-Gruppe die Geräte während der gesamten Zeit zusätzlich nutzen konnte. Es hat sich gezeigt: Digital unterstützte Lehre und Ausbildung hat einen signifikanten Einfluss auf Examensergebnisse, in diesem Fall von Examen, die auf der US-amerikanischen Facharztprüfung basierten. „Wir konnten zeigen, dass sich die Examensergebnisse in der Inneren Medizin unabhängig von soziodemografischen Faktoren verbesserten. Dabei bewerteten die Teilnehmer vor allem die Integration eines voll digitalen Workflows für klinische Routine und Fortbildung als positiv“, resümiert Prof. Baumgart. Die am häufigsten genutzte Ressource zur Klärung medizinischer Probleme im Klinikalltag sind der Studie zufolge Fachzeitschriften, aufgefunden über die Datenbank der US National Library of Medicine (NLM) PubMed und andere Quellen.


Den Artikel finden Sie unter:

https://www.charite.de/service/pressemitteilung/artikel/detail/medizinwissen_digital-1/

Quelle: Charité – Universitätsmedizin Berlin (05/2017)

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