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Mittwoch, den 19. September 2012 um 15:55 Uhr

Wenn User-Träume sicher werden

Mit dem Komfort steigt die Gefahr: Statt wiederholter Anmeldung ermöglicht „Single Sign-On“ dem Nutzer mit nur einem Login den Zugriff auf all seine passwortgeschützten Bereiche. Doch auch Angreifer wissen um den Mehrwert, den eine einzige erfolgreiche Attacke hier für sie bereithält. Andreas Mayer, der als externer Doktorand am Lehrstuhl für Netz- und Datensicherheit (Prof. Dr. Jörg Schwenk) der Ruhr-Universität Bochum promoviert, ist es nun gelungen, die Sicherheit dieser zentralen Schnittstelle deutlich zu erhöhen.
Bislang kein Schutz vor gezielten Angriffen

Das System „Single Sign-On“, kurz SSO, scheint für jeden User traumhaft: „Einmal authentifiziert stehen ihm seine Informationen und Dienste sofort und ohne erneute lästige Passworteingabe zur Verfügung“, so Mayer. Doch genau diese Konzentration potenziere den möglichen Schaden, der dem Nutzer durch eben jenen „Single-Point-of-Attack“ entstehen könne. Ohne passgenaue Sicherheitskonzepte drohen Identitätsdiebstähle in bislang ungeahnter Größenordnung, warnen die Forscher vom Horst Görtz Institut für IT-Sicherheit (HGI) der RUB. Dass die Einmal-Anmeldung längst nicht so sicher ist wie bislang angenommen, zeigten die Bochumer Wissenschaftler erst vor kurzem: Sie knackten 12 von 14 SSO-Systemen, die massive Sicherheitslücken aufwiesen. „Wir rechnen in naher Zukunft mit vermehrten Angriffen auf browser-basierte SSO-Lösungen wie Facebook Connect, SAML, OpenID und Microsoft Cardspace“, so Mayer. „Es ist äußerst besorgniserregend, dass keines der aktuell eingesetzten und in den vergangenen zwölf Jahren entwickelten SSO-Protokolle wirksamen Schutz vor gezielten Angriffen bietet.“

Hochwirksame und quelloffene SSO-Lösung

Bislang können die vielen Bedrohungs-Szenarien wie Phishing, Pharming, Man-in-the-Middle Angriffe oder Cross-Site Scripting die steigende Popularität der SSO-Angebote nicht bremsen. Zu komfortabel ist das „Einmal-angemeldet-überall-drin“-Modell, zu arglos der Nutzer. Der Gefahr steuert Andreas Mayer mit seinen Ergebnissen entgegen: Er implementierte das normierte „SAML Holder-of-Key Web Browser SSO Profile“ erstmals im weltweit verbreiteten Open Source Framework „SimpleSAMLphp“ – das ist eine Programmieranwendung rund um die Authentifikation. „Dadurch bindet der Holder-of-Key alle kritischen Authentisierungs- und Autorisierungsinformationen - die sogenannten Security Tokens - kryptographisch an den Browser des rechtmäßigen Benutzers“, erklärt Mayer. „Entstanden ist eine hochwirksame und quelloffene Lösung, die von allen gängigen Browsern unterstützt wird.“
Andreas Mayer arbeitet bei der Adolf Würth GmbH & Co. KG und schreibt nebenberuflich seine Doktorarbeit am Lehrstuhl für Netz- und Datensicherheit der RUB.


Den Artikel finden Sie unter:

http://aktuell.ruhr-uni-bochum.de/meldung/2012/09/meld00970.html.de

Quelle: Ruhr-Universität Bochum (09/2012)

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