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Freitag, den 14. Oktober 2011 um 06:12 Uhr

Alarm für seltene Schmetterlinge in Europa

Fertig! Einer Forschergruppe unter der Leitung von Prof. Axel Janke, Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F), Frankfurt am Main, ist es vor kurzem gelungen, das Erbgut des Braunbären vollständig zu entziffern. Möglich wurde dies durch eine Zusammenarbeit mit dem norwegischen Forschungsinstitut Bioforsk und BGI, einem chinesischen Unternehmen, das sich auf Genom-Sequenzierung spezialisiert hat. Die Daten sollen nun mit den kürzlich veröffentlichten Erbgutinformationen von Eisbären und Pandabären verglichen werden. Damit könnte das Erbgut des Braunbären ausschlaggebend werden, wenn es darum geht, herauszufinden, welche Gene für die Anpassung an Umweltbedingungen entscheidend sind.
Braunbären sind gewaltige Tiere: die Riesen sind – gemeinsam mit dem Eisbär – die größten Landraubtiere der Welt. In einem der ersten deutschen Mithilfe des Very Large Telescope der ESO haben Wissenschaftler verschiedene Abschnitte einer besonders interessanten kosmischen Epoche untersucht: der Reionisationsära vor rund 13 Milliarden Jahren, während derer das Weltall für ultraviolettes Licht durchsichtig wurde. Indem sie einige der entferntesten bekannten Galaxien genau untersuchten, konnten die Wissenschaftler erstmals den zeitlichen Ablauf der Reionisation rekonstruieren. Sie fanden heraus, dass die Reionisation schneller als bisher angenommen verlaufen sein muss.
Die Gesellschaft für Schmetterlingsschutz (GfS), der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) veröffentlichten am Mittwoch den aktuellen europäischen Schmettterlingsatlas ("Distribution Atlas of Butterflies in Europe"), die größte Zusammenstellung zur Verbreitung von Schmetterlingen in Europa. "Die neuen Daten zeigen den zerbrechlichen Zustand der Tagfaltervorkommen in Europa. Um zerstreute Populationen zu vernetzen und dadurch dauerhaft zu retten, muss der Erhalt ihrer natürlichen Lebensräume dringlicher denn je vorangebracht werden", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Dabei sei insbesondere die europäische Agrarpolitik gefordert, wirksame Maßnahmen sicherzustellen. Allein der Aurorafalter könnte unter heutigen Bedingungen bis zum Jahr 2080 über 85 Prozent seines Lebensraumes verlieren.

Der Atlas beinhaltet Verbreitungskarten aller 441 europäischen Tagfalterarten. Über 400.000 Datensätze aus ganz Europa wurden dafür neu erfasst und erstmals ausgewertet. Neben der umfangreichen Bereitstellung von Informationen für die Taxonomie und Biogeographie soll der Atlas eine Grundlage für den Schutz der europäischen Tagfalter darstellen. Dazu dienen vor allem die Karten, auf denen die "Hotspots" der Faltervielfalt wie auch des Vorkommens besonders seltener und gefährdeter Arten erkennbar sind. "Betrachten wir uns die Konzentration der endemischen - also nur in Europa vorkommenden - # Arten, so sticht die Bedeutung des Alpenraumes, der Kanaren sowie von Teilen des Mittelmeergebietes ins Auge", erklärte Josef Settele, einer der Mitautoren und Vorsitzender der GfS. "Dies zeigt, dass vor allem dort Veränderungen des Klimas oder auch der Landnutzung gravierende Folgen für Arten erwarten lassen, für die Europa in besonderem Maße verantwortlich ist."

Von zentraler Bedeutung ist das Engagement der insgesamt 272 ehrenamtlichen Mitarbeiter aus ganz Europa, die die Daten für den Atlas bereitgestellt haben. Die Daten aus Deutschland hat zu großen Teilen die Bundesarbeitsgemeinschaft Schmetterlinge des NABU erhoben, dem neben dem vom UFZ betriebenen "Tagfalter-Monitoring Deutschland" größten deutschen Netzwerk ehrenamtlicher Schmetterlingsforscher.

Das Atlas-Projekt wurde von Dr. Otakar Kudrna ins Leben gerufen; es ist das Ergebnis seiner langjährigen Arbeit sowie der Arbeit eines von ihm geleiteten Autorenteams. Er wird wiederum als Datenbasis für zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten dienen - ähnlich wie für den "Climatic Risk Atlas of European Butterflies", der 2008 veröffentlicht wurde und eine aktuelle Antwort auf den laufenden Klimawandel und damit ein Beitrag für die Erhaltung der Tagfalter darstellt.


Den Artikel finden Sie unter:

http://www.ufz.de/index.php?de=22156

Quelle: Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) (10/2011)


Publikation:
Otakar Kudrna, Alexander Harpke, Kristian Lux, Josef Pennerstorfer, Oliver Schweiger, Josef Settele, Martin Wiemers (2011).
Distribution Atlas of Butterflies in Europe. GfS, Halle, Germany. 576 pp.

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