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Mittwoch, den 28. September 2011 um 05:24 Uhr

Überraschender Fund: Archäologen der NRW-Akademie entdecken Theater der Antike im Westen der Türkei

Überraschend haben Archäologen in der Türkei ein Theater aus der Antike entdeckt. Den Fund machten die Forscher der NRW-Akademie der Wissenschaften und Künste und des Deutschen Archäologischen Instituts im berühmten Apollonheiligtum von Didyma (heute Didim, Westtürkei). Das Theater stammt aus der römischen Kaiserzeit, hatte einen Durchmesser von 50 Metern und bot etwa 2500 Menschen Platz. Mit seinem Fund löste das Ausgrabungsteam ein langjähriges Rätsel.
Seit vielen Jahren sind Inschriften bekannt, nach denen in Didyma in der Antike regelmäßig Wettkämpfe zu Ehren Apollons stattgefunden haben, zu denen auch Gesangs- und Redewettbewerbe gehörten. Hinweise auf die Spielstätte aber fehlten bislang. Die Fachwelt war daher davon ausgegangen, dass die etwa 20 Kilometer entfernte Stadt Milet Schauplatz der Wettbewerbe war. Der jetzige Fund ist aus Sicht von Experten auch deshalb bedeutend, weil vom Apollonheiligtum bisher nur ein riesiger Marmortempel mit einer Größe von 60 mal 120 Metern bekannt ist, der zu den größten und am besten erhaltenen Tempeln der Antike gehört.
Bereits im vergangenen Jahr hatte das Grabungsteam rund 50 Meter vom Apollontempel entfernt eine große gerundete Mauer mit einem Treppenzugang zutage gefördert. Diese hielt man zu Beginn für eine Terrassenmauer. Nun wurden in drei Metern Tiefe gerundete Sitzstufen gefunden, die die Existenz eines Theater sicher belegen. Jetzt soll überprüft werden, ob die Fassade des Tabernakels auch zum Bühnenhaus gehört hat. Wenn sich diese vermutete Verbindung bestätigt, hätte man auch eine sichere Datierung gewonnen, da die Fassade neben Apollon unter anderem auch dem römischen Kaiser Hadrian (117-138 n. Chr.) geweiht ist. So ließe sich diese Phase des Theaters in die Blütezeit des Römischen Reiches einordnen.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich in den kommenden Jahren rund um den Apollontempel ganz neue Grabungsmöglichkeiten ergeben und mit der Entdeckung weiterer Großbauten zu rechnen ist. Das an der Universität Bonn angesiedelte Türkeiprojekt „Kulte im Kult“ der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste wird von Prof. Helga Bumke (Universität Bochum) geleitet. Verantwortlich für das Deutsche Archäologische Institut ist Prof. Andreas Furtwängler (Universität Halle)


Den Artikel finden Sie unter:

http://www.awk.nrw.de/mediapool/pdfs/PM___berraschender_Fund_Theater_der_Antike20110922.pdf

Quelle: Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und Künste  (09/2011)

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