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Dienstag, den 16. August 2011 um 05:51 Uhr

AMU-Mikroskop "schont" fossile Fledermäuse

Als Dritte im Forschungsverbund kooperieren Augsburger Materialwissenschaftler mit Forschern des Naturmuseums Augsburg und der Russischen Akademie der Wissenschaften bei der detaillierten Untersuchung und Dokumentation kleinster Relikte fossiler Wirbeltiere aus dem Miozän. Ein spezielles Mikroskopieverfahren des Anwenderzentrums Material- und Umweltforschung (AMU) der Universität Augsburg ermöglicht es, die fossilen Reste zu analysieren, ohne sie dabei zu verändern.
Das Naturmuseum Augsburg ist seit vielen Jahren aktiv an der internationalen Forschung auf dem Gebiet fossiler Wirbeltiere beteiligt, seit gut zwei Jahren kooperiert es dabei im Rahmen eines vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderten Projekts mit Wissenschaftlern der Russischen Akademie der Wissenschaften, Moskau. Gegenstand dieses Projekts ist die Bearbeitung eines umfangreichen Fundus fossiler Fledermaus-Reste, die aus dem süddeutschen Miozän stammen und etwa 17 Millionen Jahre alt sind.

Bei diesen Resten handelt es sich teils um sehr kleine Objekte wie etwa Zähne oder Knochenfragmente, für deren Untersuchung und Dokumentation übliche Lichtmikroskopie nicht ausreicht, sondern Elektronenmikroskopie erforderlich ist. Bei konventioneller Elektronenmikroskopie stellt sich allerdings das Problem, dass das Objekt mit einem leitfähigen Material - z. B. mit Gold - beschichtet werden muss, um untersucht werden zu können. Eine solche Beschichtung wiederum ist bei den Forschern nicht erwünscht, da sie die fossilen Funde verändern würde.

Die Lösung bietet eines der aktuell modernsten Rasterelektronenmikroskope, das vom Anwenderzentrum Material- und Umweltforschung (AMU) der Universität Augsburg im Rahmen von Industriekooperationen für spezielle Materialanalytik betrieben wird. Es kommt ohne jegliche vorherige Beschichtung des zu untersuchenden Materials aus und ermöglicht insofern "schonende" Aufnahmen der fossilen Objekte.

Mit Hilfe dieser Technologie konnte eine Gastwissenschaftlerin der Russischen Akademie der Wissenschaften am AMU in den letzten Monaten eine Vielzahl detaillierter Untersuchungen durchführen und eine umfangreiche Fotodokumentation für die geplante Publikation der Ergebnisse des in Kooperation mit dem Augsburger Naturmuseum bearbeiteten Projekts erstellen.


Den Artikel finden Sie unter:

http://www.uni-augsburg.de/upd/2011/juli-sept/2011_165/

Quelle: Universität Augsburg (08/2011)

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