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Freitag, den 12. August 2011 um 08:11 Uhr

Eine Spiralgalaxie im Löwen

Bildveröffentlichung der Europäischen Südsternwarte (Garching) - Diese neue Aufnahme vom Very Large Telescope der ESO zeigt die Spiralgalaxie NGC 3521, die sich in 35 Millionen Lichtjahren Entfernung von der Erde im Sternbild Leo (der Löwe) befindet. Sie hat einen Durchmesser von etwa 50.000 Lichtjahren und besteht aus einem hellen, kompakten Kern und einer detailreichen Spiralstruktur.
Die markantesten Strukturen der hellen Galaxie NGC 3521 sind ihre langen Spiralarme, die mit Sternentstehungsgebieten gespickt und von Staubbändern durchzogen sind. Die Spiralarme sind eher unregelmäßig und weisen zum Teil sogar Lücken auf. Dies macht NGC 3521 zu einem typischen Beispiel für eine so genannte flockige Spiralgalaxie. Solche Galaxien haben zerfaserte Spiralarme, ganz anders als die ausgeprägten Arme der so genannten Grand-Design-Spiralgalaxien, wie zum Beispiel der bekannten Whirlpoolgalaxie M 51, die bereits im 18. Jahrhundert von Charles Messier entdeckt wurde.

NGC 3521 ist eine vergleichsweise helle und nahegelegene Galaxie. Man kann sie leicht mit einem kleinen Teleskop beobachten, wie es Messier verwendete, um seinen berühmten Katalog von kometenähnlichen, diffusen Objekten zu erstellen. Im Sternbild Löwe entdeckte er mehrere Galaxien. NGC 3521 scheint dem französischen Astronomen allerdings entgangen zu sein, obwohl sie ähnlich hell ist.

1784 – im selben Jahr, in dem Messier die endgültige Version seines Kataloges veröffentlichte – entdeckte William Herschel, ein anderer berühmter Astronom seiner Zeit, NGC 3521 in der Anfangsphase seiner ausführlichen Durchmusterung des Nordhimmels. Mit seinem Teleskop mit 47 cm Durchmesser sah Herschel laut seinen Notizen einen “hellen Zentralbereich, umgeben von einem diffusem Nebel”.

Auf der neuen Aufnahme vom VLT ersetzen farbenfrohe, wenn auch nicht sehr scharf abgegrenzte Spiralarme den „diffusen Nebel“ Herschels. Im rötlichen Bereich im Zentrum geht das Licht dabei vor allem auf ältere Sterne zurück, während in den Spiralarmen in größerer Entfernung vom Kern vor allem heiße – und daher bläulich scheinende – junge Sterne vorkommen.

Oleg Maliy, wählte die Daten des FORS1-Instruments am Very Large Telescope der ESO am Paranal-Observatorium in Chile, aus denen dieses Bild erzeugt wurde, für seine Teilnahme am Astrofotografie-Wettbewerg „ESO’s Hidden Treasures 2010“ aus. Das Bild ist aus Einzelbelichtungen zusammengesetzt, die mit verschiedenen Filtern aufgenommmen wurden und folgendermaßen farbkodiert sind: Aufnahmen mit einem Blaufilter sind blau eingefärbt, Aufnahmen mit Gelbgrünfilter grün und Aufnahmen im Nahhinfraroten in rot. Jedes der drei Farbbänder wurde 300 Sekunden lang belichtet. Olegs Version des Bildes von NGC 3521 erreichte einen der vorderen Plätze bei dem Wettbewerb, zu dem fast 100 Aufnahmen eingereicht worden waren.


Den Artikel finden Sie unter:

http://www.idw-online.de/de/news435849

Quelle: idw-online / Max-Planck-Institut für Astronomie (08/2011)

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