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Dienstag, den 07. November 2017 um 15:52 Uhr

Wichtiger Meilenstein zur Realisierung eines zukünftigen Quantencomputers

Ein zukünftiger Quantencomputer, welcher „Quantenbits“ oder kurz Qubits benutzt, wäre in der Lage, Rechenprobleme zu lösen, an welchen konventionelle Computer scheitern. Derzeit laufen massive Anstrengungen, Quantenprozessoren mit mehr als einer Handvoll solche Qubits zu realisieren. Die Herausforderung dabei besteht darin, dass sich die Qubits mit zunehmender Anzahl gegenseitig stören und damit die Quali-tät der Rechenergebnisse abnimmt. Forscher der Johannes-Gutenberg Universität Mainz (JGU) um Prof. Dr. Ferdinand Schmidt-Kaler und Dr. Ulrich Poschinger haben die Operation eines Registers aus vier Qubits, bestehend aus atomaren Ionen in einer Microchip-Ionenfalle, erfolgreich demonstriert. Die Qubits können in der Falle beliebig positioniert werden, so dass akkurate, von Lasern gesteuerte Rechenoperationen mög-lich sind. Das Team hat mit dieser Technik einen „verschränkten“ Quantenzustand der vier Qubits realisiert, bei dem jedes Qubit seinen individuellen Zustand verliert, jedoch der Zustand des Gesamtsystem wohldefiniert ist. Dies wurde erreicht durch sequentiel-le Operationen an Paaren von Qubits, in Kombination mit schnellen Verschiebeopera-tionen um die Qubits in der Ionenfalle neu anzuordnen. Der resultierende Quantenzu-stand wird von atomaren Ionen getragen, die auf makroskopische Distanzen bis zu mehreren Millimetern in der Falle verteilt sind.

Dieser Ansatz zur Realisierung eines Quantencomputers wurde von einem Team um Nobelpreisträger David J. Wineland vorgeschlagen. Man spricht auch von einem „Quanten-CCD“ aufgrund der Analogie zur kontrollierten Verschiebung von Ladungs-trägern in den Chips, auf denen heutige Digitalkameras basieren.


Den Artikel finden Sie unter:

http://www.uni-mainz.de/presse/aktuell/3272_DEU_HTML.php

Quelle: Johannes Gutenberg-Universität Mainz (11/2017)


Publikation:
S. Vogelgesang et al: Phase ordering of charge density waves traced by ultrafast low-energy electron diffraction. Nature Physics 2017,
http://dx.doi.org/10.1038/nphys4309

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