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Dienstag, den 04. April 2017 um 11:45 Uhr

IT-Angriffe auf Kritische Infrastruktur nehmen zu

Die IT-Sicherheit Kritischer Infrastrukturen ist bedroht. Eine große Anzahl der Betreiber Kritischer Infrastrukturen mussten im letzten Jahr Angriffe verzeichnen. Die Betreiber investieren viel in die IT-Sicherheit und schätzen ihre Fähigkeit Angriffe abzuwehren als hoch ein. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie von Prof. Ulrike Lechner mit ihrem Team des Forschungsprojekts „Vernetzte IT-Sicherheit Kritischer Infrastrukturen“ an der Universität der Bundeswehr München.

Prof. Lechner möchte mit ihrer Forschung die Gesellschaft und Politik für die möglichen Konsequenzen von erfolgreichen IT-Angriffen sensibilisieren und auch IT-Lösungen zur Abwehr von Angriffen finden. Zur Kritischen Infrastruktur zählen Atomkraftwerke, Wasserwerke, Flughäfen, Kontrollzentren für den Schienenverkehr, Krankenhäuser, Banken und Versicherungen, um nur einige zu nennen. Alles Einrichtungen, deren Störung dramatische Folgen für die öffentliche Versorgung und Sicherheit hätte.

Wenn die Autos nicht mehr fahren
„Nehmen wir das Beispiel Auto. Für uns ist es selbstverständlich, dass die Autos fahren und der Verkehr geregelt wird. Auch die IT-Systeme in Autos oder die Ampelsysteme in einer Stadt können heute Ziel einer Cyberattacke sein. Rettungsdienste könnten nicht mehr fahren, Eltern nicht mehr ihre Kinder von der Schule abholen, die Versorgung mit Lebensmitteln wäre in Gefahr“ gibt Prof. Lechner zu bedenken. Eine Gesellschaft komme dann schnell an ihre Grenzen.

Neue Bedrohung durch Innentäter und Ransomware
Bei den Angriffen auf Betreiber Kritischer Infrastruktur kommen die bekannten Arten von Schadsoftware wie Denial of Service oder Spam zum Einsatz aber mit Ransomware auch eine neue Bedrohung. Dies sind Schadprogramme, mit deren Hilfe ein Eindringling eine Zugriffs- oder Nutzungsverhinderung der Daten sowie des gesamten Computersystems erwirkt.

Bemerkenswert ist, dass bei den Kritischen Infrastrukturen Bedrohungen durch Innentäter zu verzeichnen waren, während hochprofessionelle Angriffe kaum entdeckt wurden. Die Betreiber schätzen ihre Bedrohungssituation genau wie ihre eigenen Fähigkeiten, Angriffe erfolgreich abzuwehren, optimistisch ein – optimistischer als für die eigene Branche oder Deutschland. Dies motiviert den Bedarf an neuen Methoden und Technologien um Angriffe zu detektieren und für eine valide Einschätzung der Sicherheitssituation.

Studie aus Sicht der Betreiber
Die Studie „Monitor IT-Sicherheit Kritischer Infrastrukturen“ will den aktuellen Stand der IT-Sicherheit für Kritische Infrastrukturen vor allem aus der Sicht der Betreiber abbilden. An der Untersuchung nahmen insgesamt 79 IT-Sicherheitsverantwortliche unterschiedlicher Unternehmen, u. a. aus den Bereichen Wasser- und Energieversorgung, Informations- und Kommunikationstechnik, teil. 25 unter ihnen waren dabei den Kritischen Infra-strukturen zuzurechnen. Ein Resultat dieser Studie ist, dass das IT-Sicherheitsgesetz machbare Anforderungen an Kritischen Infrastrukturen stellt.

Themen der Studie sind die Bedrohungslage der IT-Sicherheit Kritischer Infrastrukturen, die Selbsteinschätzung zu Bedrohungslage und Cybersecurity-Fähigkeiten, den Stand der IT-Sicherheitsmaßnahmen, Budgets für Sicherheit und den Einfluss des IT-Sicherheitsgesetzes auf die Kritischen Infrastrukturen und die Innovationsfähigkeit. Einen Themenschwerpunkt im Monitor stellt der Bedarf Kritischer Infrastrukturen an Konzepten, Verfahren und Technologien der IT-Sicherheit dar. Die Studienergebnisse wurden am 30. März vom Bundesministerium für Bildung und Forschung als Auftraggeber veröffentlicht.

Alle Ergebnisse der Studie erhalten Sie unter: https://monitor.itskritis.de


Den Artikel finden Sie unter:

https://www.unibw.de/praes/service/presse/Pressemitteilungen/it-angriffe-auf-kritische-infrastruktur-nehmen-zu

Quelle: Universität der Bundeswehr München (04/2017)

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