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Mittwoch, den 18. Januar 2017 um 15:53 Uhr

Tierschutz auf hoher See

Nachrichtentechniker der HSU bestimmen Art und Anzahl von Meeressäugern in Echtzeit.
Mit einer Weiterentwicklung des passiv-akustischen Monitorings (PAM) ist es Wissenschaftlern der Helmut-Schmidt-Universität erstmals gelungen, Anzahl und Art verschiedener Meeressäuger unter Wasser in Echtzeit zu bestimmen.

„Damit könnten beispielsweise Besatzungen von Fischtrawlern jederzeit beobachten, wie sich Wale oder Delfine in ihrer Umgebung bewegen und sie so gezielt umgehen“, sagt Carlos de Obaldía (30), Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Allgemeine Nachrichtentechnik. Auch in stark frequentierten Wasserstraßen wären Meeressäuger mit dieser Technik weitaus besser geschützt. Notwendig sind dazu neben einem Hydrophon lediglich ein digitaler Hochfrequenz-Empfänger (softwaredefiniertes Radio, SDR) und eine frei verfügbare Software.

„Wale und Delfine verfügen über eine sehr enge Sozialstruktur. Und sie sind sehr kommunikativ“, sagt der aus Panama stammende Ingenieur. Je nachdem, ob sie Futter suchen, spielen oder zu anderen Plätzen wandern, verständigen sie sich in schneller Folge über Klick-, Schnalz-, Surr-Laute oder Pfeifen. Dabei nutzen sie ganz unterschiedliche Frequenzen. Während Pottwale in einem Frequenzbereich von bis zu 14 Kilohertz klicken, kommunizieren Schnabelwale auf Frequenzen von 20 bis etwa 90 kHz oder Schweinswale bis zu 150 kHz.

Carlos de Obaldía ist es gelungen, die von Hydrophonen empfangenen Laute der Meeressäuger von den von Schiffen und Windrädern erzeugten Störgeräuschen unter Wasser zu segmentieren und in Abhängigkeit von Wasserdruck, Salzgehalt und Temperatur so zu bereinigen, dass sie Pott-, Schweins- und Schnabelwalen zuzuordnen sind. Unter Extraktion von Klicks und Reflektionen und unter Berücksichtigung der biologischen Besonderheit einzelner Tiere kann de Obaldía mit Korrespondenzanalyse zusätzlich die exakte Zahl und Größe der Individuen in Echtzeit ermitteln. Bisher waren dazu langwierige Berechnungen nötig.

Die neue Technik soll nun auf rund 70 weitere Wal- und Delfinarten ausgeweitet werden.


Den Artikel finden Sie unter:

http://www.hsu-hh.de/hsu/index.php?brick_id=ci7eHbR3TSxztkCs&action=showitem&item=31e28b74bfe3ecba4633c95c27338de6

Quelle: Helmut-Schmidt-Universität, Universität der Bundeswehr Hamburg (01/2017)

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