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Montag, den 23. November 2015 um 15:42 Uhr

Chemische Reaktionen besser verstehen

Jedes Jahr zeichnet die Bayernwerk AG Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur sowie herausragende Absolventen und Doktoranden der bayerischen Hochschulen mit einem Kulturpreis aus. Für 2015 fand die Feier am 18. November in der Eskara-Kulturarena in Essenbach bei Landshut statt.

Unter den Wissenschaftspreisträgern, die jeweils 2.000 Euro erhielten, war auch Dr. Stefan Rützel. Der 32-jährige Physiker forscht am Institut für Physikalische und Theoretische Chemie der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg. Er bekam den Preis für seine Doktorarbeit. Rützel hat neuartige multidimensionale Spektroskopiemethoden entwickelt, mit denen sich ultraschnelle, durch Licht ausgelöste chemische Reaktionen besser untersuchen lassen.

Extrem kurze Laserpulse im Einsatz

Den zeitlichen Verlauf solcher Reaktionen kann man mit extrem kurzen Laserpulsen verfolgen. Dabei dauert ein Puls nur wenige Femtosekunden. Das ist unvorstellbar kurz: Legt Licht in einer Sekunde fast die Strecke von der Erde zum Mond zurück, so schafft es in einer Femtosekunde gerade einmal einen Drittel Mikrometer.

Derartig kurze Lichtpulse können in Laserlabors routinemäßig erzeugt werden. Will man mit ihnen aber den Verlauf schneller chemischer Prozesse untersuchen, kann das schwierig bis unmöglich sein. Das liegt daran, dass sich die optischen Signale der Ausgangsstoffe mit denen der Zwischen- und Endprodukte überlagern.

Überlagernde optische Signale getrennt

Hier kommt nun Rützels Entwicklung ins Spiel, die sogenannte kohärente multidimensionale Spektroskopie. Mit dieser Technik lassen sich die chemischen Ausgangsstoffe und ihre Reaktionsendprodukte eindeutig visualisieren. „Sie kann zukünftig hilfreich sein, um neuartige photoaktive chemische Verbindungen zu analysieren und zu optimieren“, sagt Rützel.

Mögliche Anwendungsgebiete seien die Entwicklung verbesserter organischer Solarzellen oder die vertiefte Erforschung der Photosynthese.


Den Artikel finden Sie unter:

https://idw-online.de/de/news641921

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft e. V. / Julius-Maximilians-Universität Würzburg (11/2015)

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