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Donnerstag, den 19. September 2019 um 06:47 Uhr

Migräne – Schutz oder Risiko für die Gefäße?

Antoinette Maassen van den Brink vom Medical Center der Erasmus Universität in Rotterdam erhält den diesjährigen „BIH Excellence Award for Sex and Gender Aspects in Health Research“ des Berlin Institute of Health (BIH). Gemeinsam mit ihrem Projektpartner von der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Professor Tobias Kurth, dem Direktor des Instituts für Public Health, erforscht Maassen van den Brink, inwieweit reproduktive Faktoren bei Frauen den Verlauf der Migräne und den Zusammenhang zwischen Migräne und kardiovaskulären Ereignissen beeinflussen.

Migräne ist eine neurologische Erkrankung, die mit erheblichen Kopfschmerzen und anderen Einschränkungen einhergeht. Rund 12% der Bevölkerung sind davon betroffen, Frauen trifft es drei- bis viermal so oft wie Männer. Migräne ist mit vielen anderen Erkrankungen assoziiert, etwa mit Depression, Schlafstörungen oder Epilepsie, und sie ist ein Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen. Etwa ein Viertel aller Betroffenen hat mindestens eine Migräneattacke pro Woche und kann in dieser Zeit nicht zur Arbeit gehen. Damit sind auch die gesellschaftlichen und finanziellen Auswirkungen immens!

In früheren Untersuchungen von Antoinette Maassen van den Brink aus Rotterdam und Tobias Kurth von der Charité-Universitätsmedizin Berlin zeigte sich, dass der Zusammenhang von Migräne, vaskulärer Gesundheit, und kardiovaskulären Ereignissen komplex ist. Da die Migräne bei vielen Patient*innen nur während eines Teils des Lebens aktiv ist, spielt auch der Migräneverlauf eine wichtige Rolle. Die Forscher*innen vermuten, dass aber auch andere Faktoren die Migräne und das vaskuläre System beeinflussen. Dies wollen die Wissenschaftler*innen nun in weiteren Studien erforschen, in Rotterdam mit funktionellen Studien im Labor, und in der Charité mit einer neuerlichen epidemiologischen Auswertung der „Women´s Health Study“, die seit 1993 die Gesundheit von Frauen, die im Gesundheitssektor tätig sind, untersucht.

„Mit diesen Untersuchungen wollen wir herausfinden, wie der Verlauf der Migräne mit dem Auftreten von Herz-Kreislauferkrankungen zusammenhängt und inwiefern reproduktive Faktoren eine Rolle spielen“, sagt die Preisträgerin Antoinette Maassen van den Brink. „Und damit hoffentlich auch neue präventive Ansätze identifizieren, um das Herz-Kreislauf-Risiko für Patientinnen zu reduzieren.“ Tobias Kurth von der Charité ergänzt: „Unsere Kooperation wird auch eine wichtige translationale Brücke zwischen der Grundlagenforschung und der epidemiologischen, Bevölkerungs-bezogenen Wissenschaft bauen und so hoffentlich betroffenen Frauen bestmöglich helfen, mit ihrer Erkrankung umzugehen.“


Den Artikel finden Sie unter:

https://www.bihealth.org/de/aktuell/?L=0&tx_news_pi1%5Bnews%5D=2393&tx_news_pi1%5...

Quelle: Berliner Institut für Gesundheitsforschung / Berlin Institute of Health (BIH) (09/2019)


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